Das bitter Böse hinter schöner Fassade: Roald Dahls "Hexen hexen" (The Witches)
- soleaverlag
- 17. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Mai
Roald Dahls einzigartiger Schreibstil
Roald Dahl ist für seinen einzigartigen Schreibstil berühmt, der Humor und bizarre Elemente kombiniert. Seine Geschichten sind oft geprägt von einer Mischung aus Spannung und schwarzem Humor, die sowohl Kinder als auch Erwachsene verblüffen und begeistern. Dahls Schreibstil ist einfach und direkt, was seine Geschichten für Kinder und Erwachsene gleichermaßen zugänglich und fesselnd macht. Seine Fähigkeit, das Böse auf eine unterhaltsame Weise darzustellen, und seine Vorliebe für überraschende Wendungen machen seine Werke unvergessen und zeitlos.
Wer war Roald Dahl?
Roald Dahl (1916–1990) war ein britischer Schriftsteller, bekannt für seine Kinderbücher wie "Matilda", "James und der Riesenpfirsich", "Charlie und die Schokoladenfabrik" und "Der große und der kleine Freitag". Dahl war auch als Drehbuchautor tätig und schrieb die Vorlagen für Filme wie "Charlie und die Schokoladenfabrik" und "James und der Riesenpfirsich".

Um was geht es in "Hexen hexen"?
Der Roman Hexen hexen (engl. Titel: The Witches) aus dem Jahre 1983 erzählt die Geschichte eines Jungen, dessen Eltern bei einem Autounfall ums Leben kommen und der daraufhin bei seiner Großmutter aufwächst. Diese erzählt ihm von der Existenz von Hexen, die sich als liebenswerte Frauen tarnen und darauf aus sind, Kinder zu entführen und sie zu eliminieren. Eines Tages entdeckt der Junge, dass die "Große Hexe" eine Versammlung von Hexen in einem Hotel abhält, um ihnen ein Serum zu geben, das Kinder in Mäuse verwandelt, um sie loszuwerden. Mit Hilfe seiner Großmutter gelingt es ihm, den Spieß umzudrehen, ihnen das Serum zu stehlen und die Hexen in Mäuse zu verwandeln, wodurch sie ihre Macht verlieren.
Kritik an Roald Dahls Roman
Roald Dahl wurde vorgeworfen, in seinem Roman frauenfeindliche Anspielungen gemacht zu haben, da er die Hexen ausschließlich als weiblich definierte. Die einzig gute Frau in der Geschichte ist tatsächlich die Großmutter des Jungen, die ihn unterstützt und ihm dabei hilft, die Hexen zu besiegen. Abgesehen von aller Kritik, zeigt die Geschichte jedoch etwas Wichtiges auf: dass das Böse schön und nicht unbedingt hässlich aussehen muss und dass Schönheit nicht gleich Gutsein bedeutet, so wie wir das aus traditionellen Märchen kennen. Vergleich mit Märchen
In traditionellen Märchen wird das Böse oft durch äußere Hässlichkeit dargestellt. Die bösen Figuren sind äußerlich hässlich und abschreckend, was ihre niederträchtigen Taten widerspiegelt. Beispiele hierfür sind die Hexe in Hänsel und Gretel oder der Wolf in Rotkäppchen, die Meereshexe in Die kleine Meerjungfrau oder die böse Stiefmutter, als Hexe verkleidet, in Schneewittchen. Die Botschaft ist klar: Schönheit ist gut, Hässlichkeit ist schlecht. Das Böse wird gerade durch seine äußere Hässlichkeit entlarvt und kann genau deshalb auch besiegt werden. In Die Schöne und das Biest ist das hässliche Biest zunächst vermeintlich böse, aber im Laufe der Geschichte enthüllt es sich als gutherzige Figur. Was ist aber, wenn das Böse schön aussieht? Ist es dann leicht zu erkennen?
Wir müssen hinter die Kulissen schauen In Roald Dahls "Hexen hexen" ist es viel schwieriger, das Böse zu erkennen, denn die Hexen sind Meisterinnen der Verstellung und Verkleidung. Sie erscheinen äußerlich als schöne, vermeintlich liebenswerte Frauen und verbergen so ihre böse Natur. Dies stellt eine deutliche Abweichung von traditionellen Märchen dar. Die wahre Gefahr liegt darin, dass das Böse durch seine äußere Schönheit schwer zu erkennen ist. Die Botschaft von "Hexen hexen" ist, dass wir hinter die Täuschung blicken müssen, um die wahre Natur einer Person zu erkennen. Dies lernen wir in vielen Geschichten, aber auch im wahren Leben. Kennst Du ähnliche Geschichten? Foto: Sonja Lehr, Buchcover der englischen Ausgabe, illustriert von Quentin Blake, Puffin Books 1995 Hier kannst du das Buch angucken: https://amzn.to/4cuAe0x #Anzeige
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